Huun Huur Tu

Fr. 15.07.22

Konzert

Einlass: 20:00

Beginn: 21:00

20.00 Einlass + DJs
21.00 Konzert
23.00 DJs


Huun-Huur-Tu

Die tuwinische Gruppe ist für die Modernisierung des traditionellen Kehlkopfgesangs weltberühmt.

[EN] Tuva, where is it located? Is it it’s own country? And what about this strange singing?
Questions that have been coming up for more than 25 years. For so long Huun-Huur-Tu have been playing on all continents of the world, and those who have experienced their music live once will find it hard to resist. Tuva, belongs to Russia since the late 1920s, it was an independent city for a few years and is located on the border with Mongolia in the heart of Asia. The Tuvinians suffered a lot under Stalin, their culture was persecuted, their language was to be eradicated and only the remoteness of their land saved them from everything.

The singing
The relationship with nature and its animals is the basis of the nomad’s life. Therefore, it is not surprising that the Tuvinean overtone or throat singing can be explained by the close relationship with the sounds and noises of nature, with the sounds of animals and the love for the natural environment.
What the Turkic-speaking Tuvins elicit from their vocal cords and throats is some of the most amazing vocal music on this earth. Their phenomenal overtone or throat singing, which they call Chöömej (in other spellings (hoomei, khöömei, xöömei) after the Tuvan word for throat, thrills audiences worldwide.
Above one deep, almost rasping voice, rises a second of very high notes that sound like spherical sounds. A single person sings simultaneously with two voices. A melody of overtones rises above a low fundamental.
By changing the shape of his oral cavity with the help of certain vowels and the position of his tongue and lips, the singer can make the whole scale of overtones audible. In order to create a fundamental tone rich in overtones (drone), he presses the air with strong pressure through the extremely tense vocal cords. Physiologically, the chöömej is a complex interaction of abdominal, diaphragmatic or thoracic breathing, of vocal cords, glottis and laryngeal cartilage, of tongue, lips and oral cavity. No culture in Central Asia has produced such a wide range of styles and varieties of overtone singing as the Tuvan. But what seemed like laryngeal artistry is a centuries-old expression and reflection of the nomadic life of herders and pastoralists in the solitude of the steppe, remote mountain valleys or taiga forests.
The last months have also changed the lives of the musicians. Their music expresses peacefulness, they are connected with nature and live this also through their concerts. Of course, they are asked how they stand on the Ukrainian war, but their statements must be chosen carefully. We in the West lightly demand clear statements, but people in Russia risk their existence, that their passport will be confiscated or they will end up in prison. There are very few people who protest openly and radically, like the Russian musicians‘ collective Pussy Riot. But that means months in prison for the spokespeople. Huun-Huur-Tu have clearly positioned themselves for peace.

 

[DE] Tuva, wo liegt das? Ist es ein eigenes Land? Und was ist mit diesem komischen Gesang?
Fragen, die seit mehr als 25 Jahren auftauchen. Solange spielen Huun-Huur-Tu auf allen Kontinenten der Welt, wer ihre Musik einmal live erlebt hat, kann sich dem schwer entziehen. Tuva, gehört seit den späten 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts zu Russland, war für wenige Jahre ein eigenständiger Stadt und liegt an der Grenze zur Mongolei im Herzen Asien. Die Tuviner haben unter Stalin sehr gelitten, ihre Kultur wurde verfolgt, ihre Sprache sollte ausgerottet werden und nur die Weite ihres Landes hat sie vor allem bewahrt.

Der Gesang
Die Beziehung zur Natur und zu seinen Tieren ist die Lebensbasis des Nomaden. Deshalb überrascht es nicht, dass sich der tuvinische Oberton- oder Kehlkopfgesang aus der engen Beziehung zu den Klängen und Geräuschen der Natur, zu den Lauten der Tiere und der Liebe zur natürlichen Umwelt erklären lässt.
Was die turksprachigen Tuviner ihren Stimmbändern und Kehlen entlocken, gehört zu den erstaunlichsten Vokalmusiken auf dieser Erde. Ihr phänomenaler Oberton- oder Kehlkopf-gesang, den sie nach dem tuvinischen Wort für Kehle Chöömej (in anderen Schreibweisen (hoomei, khöömei, xöömei) nennen, begeistert weltweit das Publikum.
Über einer tiefen, fast röchelnden Stimme, erhebt sich eine zweite aus sehr hohen Tönen, die sich wie Sphärenklänge anhören. Ein einzelner Mensch singt gleichzeitig mit zwei Stimmen. Über einem tiefen Grundton erhebt sich eine Melodie aus Obertönen.
Indem der Sänger die Form seiner Mundhöhle mit Hilfe bestimmter Vokale und der Position von Zunge und Lippen verändert, kann er die ganze Skala der Obertöne hörbar machen. Damit ein obertonreicher Grundton (Bordun) entsteht, presst er die Luft mit starkem Druck durch die äußerst gespannten Stimmbänder. Physiologisch gesehen ist der Chöömej ein komplexes Zusammenwirken von Bauch-, Zwerchfell- oder Brustatmung, von Stimmbändern, Stimmritze und Kehlkopfknorpel, von Zunge, Lippen und Mundhöhle. Keine Kultur in Zentralasien hat ein so breites Spektrum an Stilen und Varianten des Obertongesangs hervorgebracht wie die tuvinische. Doch was wie Kehlkopf-Artistik anmutete, ist jahrhundertealter Ausdruck und Spiegel des Nomadenlebens von Hirten und Viehzüchtern in der Einsamkeit der Steppe, abgelegenen Bergtälern oder Taigawäldern.

Die letzten Monate haben das Leben der Musiker auch verändert. Ihre Musik drückt Friedfertigkeit aus, sie sind mit der Natur verbunden und leben dies auch durch ihre Konzerte. Natürlich werden sie gefragt wie sie zum Ukrainekrieg stehen, aber ihre Äußerungen müssen mit Bedacht gewählt werden. Wir im Westen fordern  leichtfertig klare Statements ein, aber Menschen in Russland riskieren ihre  Existenz, dass ihr Paß eingezogen wird oder sie im Gefängnis landen. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die offen und radikal protestieren, so wie das russischen Musikerinnen Kollektiv Pussy Riot. Das bedeutet aber für die Wortführer monatelang Gefängnis.  Huun-Huur-Tu haben sich klar für Frieden positioniert.

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Weltentanz von DJ Stefan und Bene

Irgendwo im Atlantik, auf einer Insel ganz aus Sand, zwischen Sonne, Wind und Vergänglichkeit, begegneten sich zwei Vagabunden. Gemeinsam durchreisten sie mal experimentelle, mal bluesige, mal folkige mal psychedelische musikalische Gefilde; Sounds schallten über den kargen Boden um mit dem Tosen des Windes und dem Brechen der Wellen die Klangkulisse der Abgeschiedenheit zu ergänzen, den Vorhang der Illusionen zu lupfen und den inneren Mönch als nur den halben Künstler zu entlarven. Stefan, Tourmanager von Huun-Huur-Tu und Bene, PR-Dude und Koch des Import Export, treffen für ein gemeinsames, von der Weite und Schönheit des Planeten inspiriertes, DJ-Set wieder aufeinander.


Für Menschen mit geringem Einkommen gibt es die Möglichkeit online, auf der Seite des KulturRaum München Freikarten für diese Veranstaltung zu erhalten.


Vorverkauf

Abendkasse

15 € + Gebühren

18 €